Literaturpreis 2025
Das ist die Shortlist!
Susanne Gregor, I.V. Nuss, Clemens J. Setz, Josefine Soppa und Dana von Suffrin stehen auf der Shortlist des 8. WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte.
„Die Autor:innen wenden sich der Gegenwart nicht allein in allzu verständlichem Entsetzen zu. Das kritische Potenzial von Literatur schöpfen sie auch durch Ironien, Komik und spielerische Ideen aus, die uns überrascht haben und lange nachhallen.“, so die Jury.
Susanne Gregor
Kleine Leute
Susanne Gregor geboren 1981 in Žilina, Tschechoslowakei, übersiedelte 1990 nach Österreich. Seit 2005 lebt sie in Wien. 2011 erschien das Debüt „Kein eigener Ort“ bei der Edition Exil, es folgten die Romane „Territorien“ (Droschl 2015) und „Das letzte rote Jahr“ (Frankfurter Verlagsanstalt 2019). Der 2023 erschienene Roman „Wir werden fliegen“ (Frankfurter Verlagsanstalt) war für den Österreichischen Buchpreis nominiert.
„Unsere Sprache ist eine Insel, die man nicht verlassen darf.“
Susanne Gregor
„Die COUSINS können unendlich fortgeführt werden.“
I.V. Nuss
I.V. Nuss
JEDER MENSCH KANN MEIN COUSIN WERDEN UND JEDER COUSIN MEIN FEIND
I.V. Nuss (*1994) ist eine echte Person. Ihre Familie hat den größten Teil ihres Lebens an einem der größten und schönsten Atomkraftwerke Russlands gelebt. Sie wurde vielfach ausgezeichnet wie mit den Stipendien des Berliner Senats, des Deutschen Literaturfonds oder beim open mike. Ihr erster Roman „Die Realität kommt“ erschien 2022 bei Diaphanes, im Herbst 2025 folgt ihr zweites Buch.
Clemens J. Setz
AUF UND AB BEDEUTET NICKEN
Clemens J. Setz (* 1982 in Graz) veröffentlicht Gedichte, Theaterstücke und Essays, vor allem aber Romane und Erzählungen, für die er mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis 2021 und dem Österreichischen Buchpreis 2023. Zuletzt erschienen der Roman „Monde vor der Landung“ (Suhrkamp Verlag 2023) und der Band „Das All im eignen Fell: Eine kurze Geschichte der Twitterpoesie“ (Suhrkamp Verlag, 2024). Er lebt mit seiner Familie in Wien.
„Als würde man mir komplizierte Gleichungen zur Lösung vorlegen.“
Clemens J. Setz
„Ich lerne über KI und im nächsten Moment ist das Gelernte veraltet.“
Josefine Soppa
Josefine Soppa
Klick Klack, der Bergfrau erwacht
Josefine Soppa (*1988) lebt in Berlin. 2020 wurde sie mit dem open mike ausgezeichnet. Sie war Stipendiatin der Jürgen Ponto-Stiftung und erhielt den Förderpreis Literatur des Landes NRW. Ihr Debütroman „Mirmar“ erschien 2023 im Aufbau Verlag.
Dana von Suffrin
Sieben Geschichten über uns, in denen nichts passiert und die vielleicht auch gar nicht stimmen
Dana von Suffrin (*1985) studierte Politik, Geschichts- und Literaturwissenschaften und promovierte mit einer Arbeit zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus. Ihr Romandebüt „Otto“ erschien 2021 bei Kiepenheuer & Witsch und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, 2024 erschienen der Roman „Nochmal von vorne“ (Kiepenheuer & Witsch), der für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert war, sowie das Hörspiel „Unter uns“. Sie lebt in München.
„In deinem Alter! Du bist schon 105!“
Dana von Suffrin
Begründung der Jury
„Die fünf Texte auf der Shortlist zum WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis behandeln Aspekte, die häufig als 'die großen Themen der Gegenwart' bezeichnet werden. Dazu gehören Geschlechtsidentität, Migration und Krieg, Antisemitismus und künstliche Intelligenz. Die Einreichungen überzeugen uns allerdings nicht, weil sie diese Themen als besonders zeitgeistig erkannt und dann ausgebaut haben, sondern weil sie durch den verblüffenden Einsatz verschiedenster literarischer Mittel zeigen, in welcher Weise das Erleben der eigenen Gegenwart zu einer auch für andere eindringlichen Erfahrung werden kann. Das gelingt in diesen Essays und Erzählungen durch die Anwendung von Beobachtungsverfahren, die sowohl an digitalen Medien als auch an literarischen Traditionen geschult sind und in je ganz eigenen Poetiken Ausdruck finden. Die Autor:innen wenden sich dabei der Gegenwart nicht allein in allzu verständlichem Entsetzen zu. Das kritische Potenzial von Literatur schöpfen sie auch durch Ironien, Komik und spielerische Ideen aus, die uns überrascht haben und lange nachhallen.“